Nachdenken, vordenken, querdenken, anders denken:
Ideen-Treibstoff bei der „Denktankstelle“
für die Arbeit von morgen
Gesellschaftliche Bedeutung und Wertschätzung von Arbeit gestärkt
Düsseldorf. Bei der „Denktankstelle“ für Entscheider im Rheinland waren die Zapfsäulen im Dauerbetrieb. Veranstalter Prof. Dr. Gerhard Nowak lud 15 Experten ein, ihr Wissen als Ideen-Treibstoff für die teilnehmenden Unternehmer zur Verfügung zu stellen. Unter dem Generalthema „Die Zukunft unserer Arbeit“ wurde im MARITIM Hotel Düsseldorf nachgedacht, vorgedacht, quergedacht, anders gedacht, jede Menge Fragen gestellt und Antworten gesucht.
„Ich arbeite, also bin ich“ – gilt dieser provokante Satz? Welchen Stellenwert hat Arbeit im Leben von Menschen im Rheinland? Ist Arbeit Teil der eigenen Identität? Wie harmonisiert man Arbeitszeit und Freizeit? Ist Arbeitszeit Lebenszeit? Wie kooperiert man mit künstlicher Intelligenz? Spielen Start-ups eine wichtige Rolle?
Für eine hohe Anfangsgeschwindigkeit im Denken sorgte IHK-Hauptgeschäftsführer Gregor Berghausen mit seiner Keynote. Abseits von Visionen zeigte er eindrucksvoll auf, was jetzt schon „Zukunft“ ist und wie sich Dinge schon gegenwärtig verändern. Bezogen auf gerade die drei Kardinalthemen Energie, Mobilität und Digitalisierung bedarf es gemeinsamer Anstrengungen der „Metropolregion Rheinland“. Mucksmäuschen still wurde es dann beim Impulsvortrag von Rainer Pfuhler (CCO rheingold salon). Er analysierte das „Phänomen“ Arbeit aus psychologischer Sicht. So mancher im Auditorium fühlte sich ertappt, wenn der persönliche Stellenwert von Arbeit hinterfragt wird „Warum“, so fragt Pfuhler, „fragen wir bei einem Kennen lernen ganz schnell: Und wo arbeiten Sie?“ als wenn die Arbeit ausschließliche Identität bedeutet. Arbeit bedeutet durchaus die Darstellung von Kompetenz und die Gewissheit von Zugehörigkeit. Die sinnvolle Nutzung von Arbeitszeit in der Lebenszeit ist die Kunst! – Zwei deutliche Statements, denen das erste Meinungsforum folgte; moderiert von Michael Oelmann, Inhaber der Internet-Plattform „Die Deutsche Wirtschaft“ (DWW).
Für den Deutschen Gewerkschaftsbund (DGB) erklärte DGB- Regionsgeschäftsführerin Sigrid Wolf das ein gemeinsames Handeln von Arbeitgebern und Arbeitsnehmern unerlässlich bleibt. Die Schaffung und der Erhalt von „guter“ Arbeit schaffen Sicherheit in der Lebensplanung. Finanzexperte Mirko Twardy (Dr. Kakuschke & Partner AG) bedauerte, dass er mit seiner Expertise meistens nur größeren Unternehmen oder Konzernen helfen kann, Fördergelder vom Land der Bund zu bekommen. Der Bürokratie-Dschungel ist so dicht, dass sich KMUs diese Vorteile nicht leicht zu eigenen machen können.
Klartext sprach Unternehmer David Zülow, der u.a. auch Vorsitzender der Kommission „Arbeit und Soziales“ bei DIE FAMILIENUNTERNEHMER ist. Die Qualifizierung von bestehenden Arbeitnehmern ist langfristig wichtiger als „fertige“ Fachkräfte aus dem Markt zu kaufen.
Das zweite Meinungsforum leitete Dr. Andreas Turnsek (Westdeutscher Rundfunk, WDR). Alle Diskutanten waren sich einig, dass die Arbeitswelt von morgen nur mit Digitalisierung verstanden werden muss. Dazu zeigte Nico Lüdemann (CEO blue cue consulting) als Strategie-Berater für Digitales Management, was heute schon Realität ist und warum man unbedingt die Begriffe „IT“, „Technik“ und „Digitalisierung“ nicht in einen Topf wirft. Digitalisierung verändert Prozesse grundlegend. Dazu zählt auch die Notwendigkeit, dass Menschen lernen müssen, mit Robotern und anderer künstlicher Intelligenz zusammenzuarbeiten.
Marc Tenbieg, geschäftsführender Vorstand des Deutschen Mittelstands-Bundes (DMB), appellierte dafür, sich jede Branche und jedes Unternehmen im Einzelnen anzusehen. Es gibt keine Rasenmäher-Lösung für die Arbeit von morgen. Sicher ist, dass der Mittelstand als Rückgrat der deutschen Wirtschaft von der vierten industriellen Revolution gewinnen müsse und nicht abgehängt werden darf.
Als eine probate Chance und Möglichkeit, neue Produkte und Dienstleistungen an den Markt zu bringen, erweisen sich „Start-ups“ und die Kooperation mit ihnen. Dessen ist sich Dr. Lorenz Gräf, Geschäftsführer STARTPLATZ in Düsseldorf und Köln sicher.
Der Politologe und Buchautor Elmar Niederhaus thematisierte „Machtbeziehungen und Arbeit als Change-Prozess in Unternehmen“. Niederhaus vertritt die These, dass Führungskräfte an Einfluss verlieren. Hierzu befeuerte er die Diskussion mit seinen Fragen wie: Was heißt, Führungskräfte verlieren Einfluss? Warum verlieren Führungskräfte Einfluss? Wie können Führungskräfte Einfluss sichern und entwickeln?
Bei den Praxisworkshops reiste zur Erklärung der „Experimentierräume“ – Ein Beratungs- und Förderprogramm des Bundesministerium für Arbeit und Soziales Michael Schulze aus Berlin an. Nico Lüdemann und Inga Hansen führten feinfühlig durch die Welt der Digitalisierung als Motor für die Zukunft der Arbeit von morgen. Die Teilnehmer profitierten dabei u.a. von einem neuartigen Abstimmungs-Tool und einem persönlichen Exemplar des Buches, das Nico Lüdemann und Inga Hansen druckfrisch nach Düsseldorf brachten. Der Titel ist Programm „Der Mensch in der Digitalen Transformation“. Durch Prof. Dr. Joerg Andres und Marc Tenbieg konnten sich Interessierte darüber fachkundig informieren, warum eine frühzeitige und umsichtige Nachfolgeregelung sowohl unternehmerisch als auch steuerlich großer Auswirkungen auf die Zukunftsfähigkeit von Firmen haben.
Beim abschließenden dritte Meinungsforen lud Moderator Jörg Philippi-Gerle seine fünf Diskutanten auf, „schnell im Kopf zu sein“. Dementsprechend warfen sich die Experten die Bälle zu: Helmut Muthers vom Bundesverband Initiative 50Plus zeichnete ein klares Bild von der leistungsfähigen und -bereiten Generation, die als so genannten „Baby-Boomer“ geboren wurden. Muthers erklärte die ökonomische Bedeutung dieser Altersgruppe, er illustrierte, warum man Erfahrungswissen in jedem Unternehmen erhalten muss und das jeder Arbeitnehmer selbst entscheiden sollte, wann er in Rente gehen will. – Muthers brachte aktuell auf der Frankfurter Buchmesse das viel beachtete Buch heraus „Ab 50 ist man alt.“
Für die „Generation Y“ brach Dr. Florian Feltes eine Lanze. Der promovierte Experte und Mitherausgeber von YMAZING verwies auf die neue Lebensart der „jungen Menschen“. Statussymbole verschwinden, Familie, Freizeit, Erlebnis gewinnen an Bedeutung. Natürlich auch Arbeit, um sich darin zu verwirklichen. Als Arbeitnehmer oder -geber. Die Bereitschaft zur unternehmerischen Flexibilität ist höher, als bei den aktuellen „Chefs“.
Prof. Dr. Andreas Meyer-Falcke, Chef für rund 11.000 Mitarbeiter in der Verwaltung der Landeshauptstadt Düsseldorf, betonte, dass man die Attraktivität von Arbeitsplätze in den Vordergrund stellen muss. Es sei ein Irrtum, dass man „auf dem Amt“ nur knicken, heften, lochen macht. Die Verwaltung bietet über 70 verschiedene Berufe und entwickelt sich immer mehr zu einem Service-Center für die Bürgerinnen und Bürger. Allerdings stehen häufig Bundes- oder Europa-Gesetze gehen weitere Modernisierungen. Beispielsweise kann home-office nicht angeboten werden, wenn personenbezogenen Daten berührt sind.
Roland Schüßler, Vorsitzender Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Düsseldorf, erklärte ein Pilotprojekt, bei dem eine lebensbegleitende Betreuung von Arbeitsnehmern stattfindet. Dr. Sandra Düsing, Director People and Organisation bei PricewaterhouseCoopers stellte Teilergebnisse ihre Studie vor, bei der es in wenigen Jahren an über fünf Millionen Fachkräften mangelt. Dieses Warnsignal müsse man ernst nehmen und Strategien entwickeln.
Veranstalter Prof. Dr. Gerhard Nowak bilanzierte final erwartungsgemäß positiv: „Der erstklassige Wirtschaftsstandort Düsseldorf und das Rheinland sind sich der Stärken durch diese besondere Begegnungs-Plattform bewusster geworden. Die gesellschaftliche Bedeutung und Wertschätzung von Unternehmertum bekam einen exponierten Stellenwert bei diesem Wirtschaftsforum.“
Das nächste „Wirtschaftsforum Düsseldorf – die „Denktankstelle“ für Entscheider im Rheinland“ ist für Dienstag, 20. November 2018 geplant. Dann erstmals im Wirtschaftsclub Düsseldorf.
Wer sind die Referentinnen und Referenten?
Jeder kann sich beim Veranstalter bewerben. Es sind nicht nur Experten aus der Wirtschaft gefragt, sondern Entscheidungsträger und Meinungsführer aus Kultur, Politik, Sport, Religion und Wissenschaft. Das Wirtschaftsforum ist keine Bühne für speaker! Der- oder diejenige sollte aus der Wirtschaftsregion Rheinland kommen, damit im Nachgang des Wirtschaftsforum Düsseldorf eine Vertiefung der Kontakte möglich ist. Wir brauchen keine „klugen Köpfe“ aus New York, Rio oder Tokio. Das bestehende Wissen im Rheinland ist reich genug, die Zukunftsfähigkeit der Wirtschaft zu ermöglichen.
Bei früheren Wirtschaftsforen teilte ihr Wissen u.a.: BDI-Präsident Ulrich Grillo, IBM-Chef Erwin Staudt, DOSB-Präsident Alfons Hörmann, ADAC-Präsident Nordrhein Peter Meyer, IHK-Hauptgeschäftsführer Gregor Berghausen, HANDELSBLATT-Geschäftsführer Frank Dopheide, DocMorris-Gründer Ralf Däinghaus, Breuninger-Chef Willy Oergel, Pressesprecher der Deutschen Bischofskonferenz Matthias Kopp, bluecue consulting-Geschäftsführer Nico Lüdemann.
Was passiert bei den „Workshops“?
Die Workshops gehen auf individuelle Fragen der Teilnehmer ein. Das Generalthema wird stark fokussiert auf Praxis-Relevanz ausgerichtet. Die Teilnehmerzahl ist limitiert, so dass jeder Teilnehmer seine persönlichen Fragen an den Experten des Workshops richtet kann. Es wird ausschließlich an Business-Cases gearbeitet.
Workshop: „Experimentierräume – Ein Beratungs- und Förderprogramm des Bundesministerium für Arbeit und Soziales“
Für eine gelungene Arbeitswelt 4.0 gibt es keine Blaupause, weder für Unternehmen noch für die Gesellschaft. Es ist aber an der Zeit, Neues zu wagen und Räume zu schaffen, in denen Unternehmensführungen und Beschäftigte gemeinsam innovative Arbeitskonzepte ausprobieren können.
Wie kann man digitale Technologien nutzen, um die Arbeit zu erleichtern? Welche neuen Arbeitszeitmodelle sind denkbar, um den betriebswirtschaftlichen Anforderungen ebenso gerecht zu werden wie den Bedürfnissen der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter nach mehr Arbeitszeitsouveränität? Wie kann die Digitalisierung helfen, älteren Beschäftigten oder Kolleginnen und Kollegen mit Behinderungen mehr Teilhabe zu ermöglichen?
Es gibt keine pauschalen oder abschließenden Antworten auf diese und weitere Fragen, die sich durch die digitale Transformation stellen. Was es gibt, sind Möglichkeiten, die man testen muss, in geschützten Räumen zum gemeinsamen Probieren und Experimentieren, Scheitern und Verwerfen, Lernen und Verbessern. Mit diesen Lern- und Experimentierräumen können Organisationen sich in die Arbeitswelt der Zukunft vortasten.
Das Bundesarbeitsministerium unterstützt bei der Einrichtung von Lern- und Experimentierräumen mit Vernetzungs-, Förder- und Beratungsangeboten. Diese werden im Workshop vorgestellt. Ein besonderer Fokus liegt dabei auf dem KMU-Förderprogramm unternehmensWert:Mensch plus.
Workshop: „Digitalisierung – Motor der Zukunft unserer Arbeit“
Begriffe wie Digitalisierung oder auch digitale Transformation sind in aller Munde. Nicht zuletzt hat auch der Fokus auf dieses Thema im Rahmen der Landtagswahl und der neuen Landesregierung die Aufmerksamkeit in allen Teilen der Gesellschaft auf die Digitalisierung gelenkt. Technologische Möglichkeiten lassen sich leicht finden. Die Frage nach der Gestaltung unserer Arbeit ist in weiten Teilen jedoch nicht so einfach greifbar. Im Rahmen dieses Workshops erleben Sie aus Sicht der Experten die wesentlichen Kompetenzen, die heute und zukünftig für die digitale Transformation von Bedeutung sind.
Nico Lüdemann ist ausgewiesener Digitalisierungsexperte und greift auf langjährige Erfahrung zur strategischen Gestaltung zukunftsweisender Wertschöpfungsprozesse zurück.
Die Komponente der menschlichen Arbeit wird durch Inga Hansen gegeben, die ausgehend von ihrem akademischen Werdegang die Basis menschlichen Arbeitens in Unternehmen in aktuelle Situationen transferiert.
Die Teilnehmer lernen im Workshop, wie sich benötigte Kompetenzen verlagern und wo ein Umdenken erfolgen muss. Anhand von griffigen Beispielen werden zukünftige Schlüsselkompetenzen erklärt und in aktuelle Entwicklungen eingebettet. Durch den aktiven Austausch sind die Workshopteilnehmer in der Lage, die gewonnen Erkenntnisse mit in ihren beruflichen Alltag zu tragen und zukünftige Personalentscheidung mit den neuen Erkenntnissen anzureichern. Die Inhalte werden den Teilnehmern zudem direkt in einem qualifizierten Handout zur Verfügung gestellt.
Workshop „Rechtzeitige Nachfolge als Garant für die Zukunft unseres Vermögens“
Landläufig wird bei der zu planenden Nachfolge in eigenes Vermögen traditionell der Rechtsnachfolge von Todes wegen, also dem Erbfall, die größte Aufmerksamkeit gewidmet. Schenkungen fristen dagegen ein eher stiefmütterliches Dasein. Ob und inwieweit sich diese Wahrnehmung mit der Realität deckt, welche attraktiven Gestaltungsmöglichkeiten Schenkungen tatsächlich bieten, worauf aber bei Schenkungen und Testamenten auch unbedingt geachtet werden sollte, erfahren Sie exklusiv in diesem Workshop.
Außerdem werden Sie über schon heute erkennbare Tendenzen zur Entwicklung der Erbschaftsteuerbelastung in den kommenden Jahren vorausschauend informiert.
Dipl.-Kfm. Marc Tenbieg, geschäftsführender Vorstand des DMB, Düsseldorf, als erfahrener Interessenvertreter von Unternehmern und RA/Fachanwalt für Steuerrecht/StB Dr. Joerg Andres, Geschäftsführer der DR. ANDRES Rechtsanwaltsgesellschaft mbH, Düsseldorf, Professor für Wirtschafts- und Steuerrecht an der FOM Hochschule Düsseldorf, langjähriger Autor des C.H. Beck Verlages für Erbrecht und Erbschaftsteuer, nehmen Sie mit auf einen Rundgang durch zahlreiche Fallkonstellationen, von denen Sie unmittelbar profitieren können.
Nutzen Sie die Chance, sich und Ihr Vermögen rechtzeitig vor dem Zugriff des Staates zu schützen!
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