Nachdenken, vordenken, querdenken, anders denken:
Aus Arbeitgebern werden Lebensbegleiter
„Hier will ich arbeiten“ – Arbeitgebermarke und Employer Branding
Düsseldorf. Bei der „Denktankstelle“ für Entscheider im Rheinland waren die Zapfsäulen im Dauerbetrieb. Veranstalter Prof. Dr. Gerhard Nowak lud 15 Experten ein, ihr Wissen als Ideen-Treibstoff für die teilnehmenden Unternehmer zur Verfügung zu stellen. Unter dem Generalthema „Arbeitgebermarke und Employer Branding“ wurde im Wirtschaftsclub Düsseldorf nachgedacht, vorgedacht, quergedacht, anders gedacht, jede Menge Fragen gestellt und Antworten gesucht.
Mit seinem Impulsvortrag „Sinnvoll arbeiten – sinnvoll leben!“ sorgte Walter Kohl für eine hohe Anfangsdynamik im Denken. Seine sehr authentisch vermittelten Gedanken quittierten die über 100 Gäste mit lang anhaltendem Applaus.
Im anschließenden Meinungsforum ergänzten Ines Imdahl (rheingold salon), Helmut Muthers (Initiative Bundesverband 50 +) und Prof. Dr. Astrid Nelke (Deutscher Mittelstandsbund) ihre Positionen aus dem Blickwinkel der Psychologie, der Demografie und der Wissenschaft. In der Moderation von Dr. Andreas Turnsek (WDR) waren sich alle Experten einig, dass Arbeit heute und in Zukunft weit mehr bedeutet, als nur Existenzsicherung durch Einkommen. Das Bundesarbeitsministerium müsse demnach eigentlich „Lebens-Ministerium“ lauten und Arbeitgeber sollte sich mehr als Lebensbegleiter und Mitgestalter ihrer Arbeitnehmer verstehen.
Zum abwechslungsreichen Veranstaltungs-Format zählen auch vier parallel durchgeführte Workshops, in denen ich Experten aus den Gesprächsrunden intensiv den Fragen der Teilnehmer stellen. So fokussierte Sevgi Ates (Ates GmbH) ihre Kompetenz in der Mitarabeitermotivation, Nico Lüdemann und Inga Hansen (blue cue consulting) verdeutlichen die Chancen der Persönlichkeitsentwicklung durch Digialisierung, Prof. Dr. Astrid Nelke vertiefte ihre Ausführungen aus dem ersten Meinungsforum und das „Trio“ Frank-Michael Rempel (smow D GmbH) Knud Schaaf und Sven Wiegand (imovo GmbH) zeigten auf, dass mit dem Menschen als Schlüsselressource der Arbeitsort und seine Qualität eine zentrale Bedeutung für Unternehmen erhalten: Eine gute Umgebung fördert Leistung und Wohlbefinden. Die Bedeutung des Büros wird vom Einzelplatz weg hin zu einer Büroarchitektur wechseln, die sich als Lebensraum für die sie nutzenden Menschen versteht und verschiedene Orte der Arbeit für unterschiedliche Tätigkeiten und eine erfolgreiche Zusammenarbeit von Wissensarbeitern bietet.
Im zweiten Meinungsforum unter der Moderation von Alexandra Rath (Bundesverband mittelständische Unternehmen) diskutierten Fachleute über konkrete Aspekte der Motivation von Kunden und Mitarbeitern, sich für bestimmte Unternehmen und deren Produkte und Dienstleistungen zu entscheiden. Frank Dehne (salesforce) kam extra aus Dublin nach Düsseldorf, um über die Vorteile von spezialisierten Softwarelösungen seines Hauses geraden KMUs zu berichten. Außerdem berichtete er über transparente Strukturen bei salesforce, die u.a. auch dazu führen, dass Vorgesetzte mehrmals im Jahr von Mitarbeitern bewertet werden und die Ergebnisse im Intranet veröffentlich werden. Andreas Becker (lightcore energy) erläuterte die Bedeutung des Megatrends „Nachhaltigkeit“ für sein Unternehmen und konnte belegen, dass es ihm leichter fällt, Fachkräfte zu finden und sich Kunden bewusster für seine Dienstleistungen entscheiden. Frank-Michael Rempel rekapitulierte diese wesentlichen Inhalten seines Workshops, insbesondere den Beitrag, den Architektur und das Büro für die Mitarbeiterbindung leisten könnten. Nico Lüdemann wies darauf hin, dass mit der fortschreitenden Digitalisierung das Konfliktpotenzial umso größer, da Mimik, Gestik und Stimmlage bei der Kommunikation per Mail, Chat oder Forum häufig fehlen. Um Missverständnisse zu vermeiden, hilft es, sich und sein Gegenüber besser einschätzen zu können. Dabei können sog. Präferenzprofile helfen. Für Sevgi Ates was es wichtig, dass es um ein gemeinsames Handeln von allen Beteiligten in einem Unternehmen geht, weder top down noch buttom up sind zielführend. Jeder in der Organisation muss mitgenommen werden.
Zum Auftakt des abschließenden Meinungsforum („best cases“) gab Carsten Sieg (relopartner) in seinem Impulsreferat tiefe Einblicke in die oftmals vielschichtigen Aufgaben seines Unternehmens, Führungs- und Fachkräfte aus dem Ausland nach Düsseldorf zu holen. Michael Oelmann, Inhaber der Internet-Plattform „Die Deutsche Wirtschaft“ (DWW) verstand es in seiner Moderation, Hubert Hundt (castenow) konkrete Handlungsempfehlungen geben zu lassen und Klaus Fischbach (Erzbistum Köln, Generalvikariat) zu einem viel beachten Personalentwickler hörbar zu machen. Rund 500 MitabeiterInnen direkt im Generalvikariat und zehntausende von Angestellten in den diversen Einrichtungen der katholischen Kirche stellen eine Kombination von sehr vielen Berufen dar; vom Rechtsanwalt, über den Lehrer bis hin zum Sozialarbeiter und Sachbearbeiten. Durch eine gewisse Öffnung der katholischen Kirche und steigende Partizipation der Arbeitsnehmer an Personalentwicklungen ist man im Erzbistum Köln auf einem guten Weg.
Veranstalter Prof. Dr. Gerhard Nowak bilanzierte final erwartungsgemäß positiv: „Der erstklassige Wirtschaftsstandort Düsseldorf und das Rheinland sind sich der Stärken durch diese besondere Begegnungs-Plattform bewusster geworden. Die gesellschaftliche Bedeutung und Wertschätzung von Unternehmertum bekam einen exponierten Stellenwert bei diesem Wirtschaftsforum.“
Das nächste „Wirtschaftsforum Düsseldorf – die „Denktankstelle“ für Entscheider im Rheinland“ ist für Dienstag, 19. November 2019 geplant. Dann geht es im Wirtschaftsclub Düsseldorf um „Kundenorientierung“ bzw. „Customer Centricity“
WirtschaftsForum Düsseldorf
Das Wirtschafts-Forum Düsseldorf (WFD) ist ein neuartiges Informations-Format für Düsseldorf und das Rheinland. Das Besondere daran: Statt Fachvorträgen mit nur einem Standpunkt erwarten die Teilnehmer pointierte Impuls-Referate und inspirierende Fach-Talkrunden. Hier werden die neuesten Business-Trends kontrovers und differenziert diskutiert.
Der Vorteil für die Teilnehmer: Sie erhalten in minimaler Zeit den maximalen Überblick über praxiserprobte Business-Konzepte aus der Region – und zwar branchenübergreifend und klientelunabhängig aus erster Hand. – Das WFD bringt kleine, mittlere und große Unternehmen zusammen, um beim Business Talk of Town Wissen für die Zukunft auszutauschen.
Wer sind die Referentinnen und Referenten?
Jeder kann sich beim Veranstalter bewerben. Es sind nicht nur Experten aus der Wirtschaft gefragt, sondern Entscheidungsträger und Meinungsführer aus Kultur, Politik, Sport, Religion und Wissenschaft. Das Wirtschaftsforum ist keine Bühne für speaker! Der- oder diejenige sollte aus der Wirtschaftsregion Rheinland kommen, damit im Nachgang des Wirtschaftsforum Düsseldorf eine Vertiefung der Kontakte möglich ist. Wir brauchen keine „klugen Köpfe“ aus New York, Rio oder Tokio. Das bestehende Wissen im Rheinland ist reich genug, die Zukunftsfähigkeit der Wirtschaft zu ermöglichen.
Bei früheren Wirtschaftsforen teilte ihr Wissen u.a.: BDI-Präsident Ulrich Grillo, IBM-Chef Erwin Staudt, DOSB-Präsident Alfons Hörmann, ADAC-Präsident Nordrhein Peter Meyer, IHK-Hauptgeschäftsführer Gregor Berghausen, HANDELSBLATT-Geschäftsführer Frank Dopheide, DocMorris-Gründer Ralf Däinghaus, Breuninger-Chef Willy Oergel, Pressesprecher der Deutschen Bischofskonferenz Matthias Kopp, bluecue consulting-Geschäftsführer Nico Lüdemann.
Was passiert bei den „Workshops“?
Die Workshops gehen auf individuelle Fragen der Teilnehmer ein. Das Generalthema wird stark fokussiert auf Praxis-Relevanz ausgerichtet. Die Teilnehmerzahl ist limitiert, so dass jeder Teilnehmer seine persönlichen Fragen an den Experten des Workshops richtet kann. Es wird ausschließlich an Business-Cases gearbeitet.