
Düsseldorf. Die „rheinische Art“ prägte das 10. Wirtschaftsforum Düsseldorf 2016 – die Jahrestagung der Wirtschaft im Rheinland: humorvoll, selbstbewusst und meinungsoffen. Bei der jährlichen Standortbestimmung fokussierten sich die Gedanken der über 100 Unternehmer sowie Entscheidungsträger aus Wissenschaft, Sport, Kultur und Politik auf „Beweglichkeit“ als Wirtschaftsfaktor.
Das Kaleidoskop von Meinungen spiegelte sich in neun power-point-freien Impuls-Vorträgen von maximal 12 Minuten Länge, drei kontroversen Meinungsforen und drei praxisrelevanten Workshops wider. Der „Kraftstoff“, der an dieser Denktankstelle zur Verfügung stand, sind belastbare Meinungen, realitätsnahe Visionen und zukunftsorientierte Ideen. Veranstalter Prof. Dr. Gerhard Nowak bilanzierte erwartungsgemäß positiv: „Der erstklassige Wirtschaftsstandort Düsseldorf und das Rheinland sind sich der Stärken durch diese besondere Begegnungs-Plattform bewusster geworden. Die gesellschaftliche Bedeutung und Wertschätzung von Unternehmertum bekam einen exponierten Stellenwert bei diesem Wirtschaftsforum.“
Schon in der Konzeption der Veranstaltung wurde klar, dass der Megatrend „Mobilität“ nicht nur mit „Verkehr“ gleichzusetzen ist. „Beweglichkeit“ in physischer und geistiger Agilität ist ebenso mitzudenken, wie die unternehmerische Gewandtheit auf innere und äußere Einflüsse. Aber selbstverständlich müssen Produkte und Dienstleistungen transportiert werden, so dass „Wirtschaftsverkehr“ auf Schiene, Straße, Wasser und in der Luft zur Diskussion standen.
Mit Ines Imdahl (CEO rheingold salon) erhielten die Teilnehmer zu Beginn der Tagung einen tiefenpsychologischen Einblick in die menschliche Faszination von Be- und Entschleunigung. Diese basalen Bedürfnisse unternehmerisch für sich zu nutzen, ist ein Gebot der Stunde. Gregor Berghausen (Hauptgeschäftsführer der IHK Düsseldorf) machte deutlich, dass Unternehmen in Regionen denken müssen, wenn Wirtschaftsverkehr funktionieren soll. Nur im Netzwerkdenken sind die Herausforderungen der Zukunft zu meistern. Thomas Geisel, Oberbürgermeister der NRW-Landeshauptstadt Düsseldorf, wies in seinem Grußwort auf die urbane Agilität der Einwohner hin, die mit einem hohen Maß an sportlicher Aktivität zur Attraktivität des Stadtlebens beitragen.
Im ersten Meinungsforum – in der Moderation von Michael Oelmann (Chefredakteur DIE DEUTSCHE WIRTSCHAFT) – stellten sich Karin Wiessmann (IOS), Olaf Schulze (METRO), Dr. Wolfgang Georg Schneider (CAR Center Automotive, Uni Duisburg) und Helmut Muthers (Bundesverband Initiative 50Plus e.V.) der Bedeutung von „persönlichen Bedürfnissen an Beweglichkeit“. Dabei wurde deutlich, dass wir Menschen mehr Bewegung brauchen – bis ins hohe Alter. Die Unternehmen, die konkrete Bewegungsangebote machen, verschaffen sich Wettbewerbsvorteile.
Wie „unternehmerische Bedürfnisse an Beweglichkeit“ zu denken sind thematisierte das zweite Meinungsforum. Alexandra Rath (BVMW) leitete die Meinungsvielfalt von Nico Lüdemann (blue cue consulting), Udo Carl (argu:tus), Michael Schramek (Eco Libro) und dem ehemaligen CEO von IBM Deutschland Erwin Staudt. Die Diskutanten zeigten, dass Digitalisierung und Diversity zwei Erfolgskennzeichen sind, ob Unternehmen beweglich sind.
Den Schlussakkord setzte das dritte Meinungsforum, dass sich mit „wirtschaftlichen Bedürfnissen an Beweglichkeit“ beschäftigte, WDR-Redakteur Dr. Andreas Turnsek begrüßte die hochkarätige Meinungsrunde, die alle vier Transportwege berücksichtigte: Dr. Daniel Fulger (VDI), Gerd Deimel (VCI), Thomas Kötter (Flughafen Düsseldorf), Peter Meyer (ADAC Nordrhein). Hier wurde die Forderung formuliert, Düsseldorf zu einer „Modellstadt für moderne Mobilität“ zu machen.
In den drei Workshops erarbeiteten die „deutschewerbewelt“ Konzepthilfen bei der Erstellung von Bewegtbildangeboten, die „EcoLibro GmbH“ Strategien gegen möglichen Fahrverboten von Dieselfahrzeugen und die „ITO Travel Check GmbH“ Marketing-Chancen durch Urlaubsgeld-Konten für Mitarbeiter und/oder Kunden.
Bilder vom Wirtschafts Forum Düsseldorf 2016
Die Jahrestagung der mittelständischen Wirtschaft.
Das Programm für das WFD 2016
09:00 – 10:00
Check in, individuelle Anreise
10:00-10:04
Mobilität – Wirtschaftsfaktor Beweglichkeit
Kerstin von der Linden (Tagesmoderation)
10:05 – 10:10
Prof. Dr. Gerhard Nowak, Veranstalter des Wirtschaftsforum Düsseldorf
Elmar Niederhaus (Sprecher des Fachbeirates)
10:10 – 10:20
Betül Karadeniz
(simpleshow)
10:20 – 10:30
Gregor Berghausen
(Hauptgeschäftsführer der IHK Düsseldorf)
10:30 – 10:40
„Menschen motiviert Mobilität“
Ines Imdahl (CEO, rheingold salon)
10:40 – 10:45
Grusswort
Thomas Geisel (Oberbürgermeister der Landeshauptstadt Düsseldorf)
10:45 – 11:10
Net(t)working-Pause
11:10 – 11:34
Impuls-Referat
Dr. Wolfgang Georg Schneider (CAR Center Automotive, Uni Duisburg), Karin Wiessmann (IOS)
11:35 – 12:35
1. Meinungsforum: „Persönliche Bedürfnisse nach Mobilität“
Moderation: Michael Oelmann (Die Deutsche Wirtschaft), Olaf Schulze (METRO), Dr. Wolfgang Georg Schneider (CAR Center Automotive, Uni Duisburg), Uwe-Matthias Müller (Bundesverband Initiative 50Plus e.V.), Karin Wiessmann (IOS)
12:35 – 13:35
Lunch
13:35 – 14:35
drei parallele Workshops » siehe unten
14:35 – 14:59
Impuls-Referat
Nico Lüdemann (bluecue consulting), Udo Carl (argutus)
15:00 – 16:00
2. Meinungsforum: „Unternehmerische Bedürfnisse nach Mobilität“
Moderation: Alexandra Rath (BVMW), Nico Lüdemann, Udo Carl, Michael Schramek (Eco Libro), Erwin Staudt (ehm. CEO IBM Deutschland)
16:00 – 16:30
Net(t)working-Pause
16:30 – 16:54
Impuls-Referat
Gerd Deimel (VCI Initiative Infrastruktur), Dr. Daniel Fulger (Altran Deutschland S.A.S. & Co. KG).
16:55 – 17:55
3. Meinungsforum: „Bedürfnisse der Wirtschaft für Verkehrspolitik“
Moderation: Dr. Andreas Turnsek, Dr. Daniel Fulger (VDI), Gerd Deimel, Thomas Kötter (Flughafen Düsseldorf), Peter Meyer (ADAC Nordrhein)
17:55 – 18:00
Zusammenfassung – Fazit – Ausblick
anschließend Umtrunk – Net(t)working